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NACHHALTIGE UND FAIRE PRODUKTION: GEHT DAS IN CHINA? LEST SELBST...

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NACHHALTIGE UND FAIRE PRODUKTION: GEHT DAS IN CHINA? LEST SELBST...

Liebe WeeDo-Fans und alle, die es noch werden wollen,
euer Feedback ist uns immer sehr wichtig.
Ohne eure Rückmeldungen zu unseren Produkten, können wir nicht so gut sein, wie wir es gerne möchten!
Wir nehmen jeden Kommentar, ob via Mail, Facebook oder Instagram sehr ernst und möchten deshalb heute auf ein sehr wichtiges Thema eingehen - Wie kann eine Produktion in Asien nachhaltig sein und was rechtfertig den Preis der WeeDo Funwear Anzüge?
In den 1970er Jahren wurde die europäische Textilproduktion nach Asien verlegt, damit wir billiger Kleidung konsumieren konnten. So wurde unser gesamtes textiles Know How Step by Step nach Asien verlegt. Die Infrastruktur für die deutsche Textilherstellung ist bis heute nahezu versiegt. Besonders für die nachhaltige Herstellung von Funktionsbekleidung, d.h. Sportbekleidung aus Hightech Fasern, gibt es keine Infrastruktur in Europa. Schaut mal, hier eine Liste, welche Fabriken zur Infrastruktur in der textilen Kette zählen:
  • Fabriken, die PET Flaschen in Chips für die Polyesterherstellung verarbeiten
  • Fabriken, die aus Polyesterchips Endlosfunktionsfasern herstellen
  • Fabriken, die diese Fasern zu Garnen verspinnen
  • Fabriken, die aus diesen Garnen Gewebe herstellen
  • Färbereien, die nach den neuesten Öko Standards, mit minimalstem Wassereinsatz oder Wasseraufbereitungsanlagen färben, die Stoffbahnen mit Hightech Membranen beschichten und sie mit Eco-Imprägnierungen durch immense Sprühanlagen versehen.
  • Fabriken, die schadstofffreie aber trotzdem wasserdichte Reißverschlüsse und Zutaten herstellen, dafür Wasseraufbereitungsanlagen verwenden und Chemikalien zurückgewinnen.
  • Fabriken, die Vliese aus recycelten Kunstoffflaschen herstellen.
  • Fabriken, die modernste Zuschneideanlagen besitzen, um Verschnitt zu sparen, die Maschinen besitzen, die Nähte verkleben können und die das Fachpersonal haben, das hochkomplizierte Verarbeitung für die Produktion in Serie umsetzen kann.
All diese Fabriken habe ich noch vor der Corona Pandemie selbst besichtigen können, bevor ich mich dazu entschliessen konnte, sie zu unseren Lieferanten zu machen. Solche Fabriken gibt es leider nicht in Europa. Unsere namhaften deutschen Maschinenbauer und Ingenieure bauen die neuesten Technologien direkt in China, nicht etwa in Deutschland.
Und wenn wir doch einmal einen entsprechenden europäischen Hersteller finden, dann müssen alle anderen Zutaten wieder aus China kommen.
Mein Anspruch als Mutter, als Textilerin und als Mensch ist es, mit meiner Arbeit einen Beitrag zu einer besseren Welt zu leisten.
Mein größter Wunsch wäre es, aus Altkleidung neue Kleidung zu schaffen. Ganz ohne den Einsatz fossiler Rohstoffe. Einen textilen Kreislauf für synthetische Fasern zu manifestieren sozusagen.
Deshalb habe ich als Gründerin von WeeDo es mir zur Aufgabe gemacht, immer nach neuen Technologien Ausschau zu halten. Es wird noch ein langer Weg sein, bis es einen Kreislauf gibt, aber es gibt bereits Fortschritte und wir sind nicht allein mit unserer Vision. Hier findet ihr detaillierte Informationen zu den Forschungsergebnissen von Resyntex.
Momentan sind die Stoffe für unsere Schneeanzüge Bluesign zertifiziert, das heißt u.a., dass das Abwasser aus der Produktion strengstens kontrolliert wird und auf bestimmte Chemikalien während der Produktion komplett verzichtet werden muss.
Wir waren übrigens eine der ersten, die einen PFC-freien, wasserdichten Reißverschluss für unsere Schneeanzüge verwendet haben.
Unsere Isolierung besteht aus 100% recyceltem 2nd Hand Plastikflaschen. Das wird kontrolliert und zertifiziert (Global Recycle Standard).
Bevor ich neue Produkte entwickle, sichte ich Lagerware aus Überproduktionen. Diese lasse ich in meine Überlegungen zu neuen Designs mit einfließen.
Auch kurze Distanzen zwischen unseren Fabriken sind wichtig für eine gute Ökobilanz. Ihr seht, es müssen immer viele Faktoren mit- und gegeneinander abgewogen werden.
Am stolzesten bin ich auf meine Manufaktur in der Nähe von Shanghai. Die Arbeiter kommen alle vom Land, denn in der Stadt verdient man mittlerweile viel mehr Geld. Sie sind neugierig, haben immer Spaß an neuen Designs und Ideen, leben gesund und sind sehr bescheiden. Das allgemeine Einkommen in China ist in den letzten 10 Jahren stark gestiegen. So müssen auch in unseren Fabriken die Löhne angehoben werden, in Arbeitssicherheit und in soziale Absicherung der Arbeiter investiert werden.
Das und die Tatsache, dass China nicht mehr als Entwicklungsland zählt, ist der Grund, warum viele europäische Firmen ihre Produkte nun lieber in Myanmar, Kambodscha oder Bangladesch produzieren lassen.
Und all die oben genannten Faktoren führen dazu, dass unsere Produkte einen realistischen Preis haben.
Würden unsere Produkte in Europa gefertigt werden, wäre der Preis um ein Vielfaches höher. Angepasst an unsere Löhne und Gehälter.
WeeDos größter Markt ist übrigens Asien selbst.
China ist das Land, was am Stärksten unter den Konsequenzen ausländischer Massenproduktion leidet. Der tägliche Smog beeinträchtigt das Leben in den Städten, so dass Maßnahmen vom Staat ergriffen wurden, auf die wir hierzulande wahrscheinlich noch lange warten müssen.
Für mich ist China eines der modernsten Länder der Welt. Auch in Hinsicht auf energieeffiziente Produktionsmöglichkeiten. 
Ich würde mich natürlich freuen, wenn auch hierzulande wieder Know How entsteht und Infrastrukturen etabliert werden würden. Doch dafür brauchen wir auf unterschiedlichen Ebenen Unterstützung durch die Politik.
Wenn es dann soweit wäre, bliebe die Frage, mit welcher Ökobilanz wir unsere Produkte zu unseren Fans nach Asien transportieren.
 Ich werde euch auf dem Laufenden halten, und hoffe, den Skeptikern unter euch mit meinen Worten eine andere Sichtweise eröffnen zu können.
Die Welt ist groß, but everything is connected.
 In diesem Sinne, mit aufgeschlossenen Grüssen,
eure Antje
 
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